Mein erster Monat in Togo
Atakpamé, Togo
Meine ersten Eindrücke von einem Monat in Togo
My first impressions of living in Togo for one month
Mes premiers impressions d'etre au Togo pour un mois
Hallo zusammen,
Mein Name ist Margareta Gintschel und ich bin 19 Jahre jung. Ich komme aus Deutschland, habe die Schule erfolgreich abgeschlossen und mache aktuell ein Volontariat mit dem CVJM.
Der Christliche Verein Junger Menschen (CVJM) wird auch YMCA (Young Men's Christian Association) auf Englisch oder UCJG (Union Chrétienne de Jeunes Gens) auf Französisch genannt. Dies ist ein Verein, der im Bereich der Kinder- und Jugendarbeit tätig und in über 120 Ländern weltweit aktiv ist. Seine Geschichte reicht bis ins 19. Jahrhundert zurück und heute erreicht der CVJM weltweit über 65 Millionen Menschen mit seiner Arbeit. Auf der Webseite des CVJM Deutschland könnt ihr noch mehr über den Verein erfahren: https://www.cvjm.de/website/de/cv
Da der YMCA eine internationale Organisation ist, entsendet er auch Freiwillige bzw. Volontäre in eine andere Länder, um den interstaatlichen Austausch lebendig zu halten und um jungen Menschen die Möglichkeit zugeben, in einem fremden Land zu leben und die dortige Kultur kennenzulernen.
Solch einen Freiwilligendienst mache ich also in Togo. Die Republik Togo ist ein kleines Land mit einer Fläche von 56.785 km² im Westen Afrikas. Der Staat liegt am Golf von Guinea und grenzt im Westen an Ghana, im Norden an Burkina Faso und im Osten an Benin. Die Hauptstadt Lomé liegt am Meer und ist mit ca. 2,2 Millionen Einwohnern die größte Stadt Togos.
Mein Volontariat begann offiziell am 29.08.2023, als der Flieger am Frankfurter Flughafen gegen 12 Uhr startete. Vorher hatten wir vier Freiwillige (Paula, Carl, Jannik und ich) noch eine Aussendungsfeier und wir konnten uns von unseren Eltern verabschieden. Mit einem Umstieg in Brüssel, Belgien und einer kurzen Zwischenlandung in Accra, Ghana sind wir schließlich gegen 20 Uhr in Lomé gelandet. Dort wurden wir von Leuten des YMCA in Empfang genommen und zu unseren Gastfamilien gebracht. Diese haben uns ebenso herzlich empfangen.
Wir sind insgesamt vier Freiwillige des YMCA, die 2023/24 in Togo leben dürfen. Die beiden Freiwilligen Carl und Jannik kamen in eine Gastfamilie und bleiben auch für das ganze Jahr in Lomé. Paula und ich hingegen waren nur für einen Monat bei einer Gastfamilie in Lomé untergebracht und wir befinden uns seit Anfang Oktober in Atakpamé, einer Stadt, die ca. 160 km nördlich von Lomé liegt. Auch hier dürfen wir bei zwei Gastfamilien wohnen und Paula und ich haben jeweils ein eigenes Zimmer für das Jahr.
Zu Beginn wurden wir über die Struktur des YMCA in Togo aufgeklärt und auch über gesundheits- und sicherheitsrelevante Tipps informiert, damit wir unser Leben in Togo gut starten können. Auch das Visum spielte eine Rolle und alle Dokumente müssen vollständig und richtig sein.
Viel energiegeladener waren unsere beiden Fußballbesuche im Kégué-Stadion. Einmal spielte die togolesische Frauenmannschaft und ein anderes Mal die Männermannschaft. Beides war sehr spannend, weil man gemerkt hat, wie sehr der Fußball als eine Nationalsportart angesehen wird. Auch der YMCA hat eine Jungenfußballmannschaft, die regelmäßig trainiert und gegen andere Vereine spielt. Darüber hinaus gibt es verschiedene Clubs, die nachmittags stattfinden. Doch diese konnten wir in Lomé kaum mitgestalten, weil viele Kinder aufgrund der Sommerferien, die bis Mitte / Ende September gehen, zu Hause gebraucht wurden.
Nichtsdestotrotz wird unsere Arbeit im YMCA zu einem großen Teil von der "Animation" bestimmt. Dies ist ein Programm für Kinder im Alter von ungefähr 6 bis 16 Jahren. Sie findet immer mittwochs und freitags für zwei Stunden am Nachmittag statt. Während in Lomé zu Beginn der Animation ein Thema den Kindern durch eine Sensibilisierung nähergebracht wird und danach Gruppenspiele die Zeit bestimmen, wird in Atakpamé am Anfang gezeichnet und gemalt, bevor ein Thema beleuchtet wird beispielsweise durch ein kurzes Anspiel. Selbstverständlich wird nebenbei Musik abgespielt, denn in Togo wird sehr gern getanzt und laut Musik gehört. Daher gibt es am Ende oftmals einen Tanzwettbewerb, der immer sehr amüsant ist.
Darüber hinaus gehen wir in zwei Schulen, um dort einmal im Deutschunterricht mitzuhelfen und um auch selbst in einem "Deutschclub" Deutsch Schülern im Alter von 15 bis 20 Jahren beizubringen. Über diese Aktivitäten kann ich jedoch mehr berichten, sobald wir dort mehr Zeit verbracht haben und mit der Arbeit vollständig vertraut sind.
Sonst sprechen wir hauptsächlich Französisch, was auch die Amtssprache Togos ist. Natürlich habe ich Französisch in der Schule für einige Jahre gelernt, doch es ist eine komplett andere Sache, eine Sprache, die nicht die Muttersprache ist, ohne Hilfe in einer neuen Umgebung zu sprechen. Bisher klappt dies gut, wobei man erwähnen muss, dass ein paar der YMCA-Mitglieder auch Deutsch oder Englisch sprechen.
Eine weitere Umgewöhnung für uns bezieht sich auf das Essen. Denn es gibt hier sehr oft Reis, Spaghetti, Bohnen, Kochbananen, Ignam und vor allem Fufu oder Pate. Manches ist eine sehr große Umstellung wie Fufu oder Pate, was aus Mais oder Ignam hergestellt wird und wie ein fester Brei schmeckt. Wichtig dabei ist die Sauce bzw. die Beilagen, die den Geschmack hinzugeben. Andererseits sind Spaghetti und Reis sehr vertraute Lebensmittel, die zwischendurch eine willkommene Erinnerung an zu Hause sind. Was mir persönlich bisher am besten schmeckt, sind tatsächlich die Kokosnüsse. Sie kosten nicht so viel. Zuerst trinkt man den Kokossaft und dann darf man das Kokosfleisch essen. Da es hier sehr warm ist, sind Kokosnüsse jedes Mal eine Erfrischung.
Auf dem Foto sieht man beispielsweise ein Mittagessen: Pate mit Soja und für mich mit Fisch.
Das waren ein paar spontane Impressionen von meinen bisherigen Erfahrungen in Togo und bald folgen noch mehr Infos :) Bis dahin wünsche ich euch einen schönen und angenehmen Tag - Bonne journée!
Margareta Gintschel
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